Bibelstudium
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Literarischer Charakter von Apokalypsen

I. Offenbarungsempfang in Visionen

II. Pseudonyme Abfassung

III. Paränesen und Gebete

I. Offenbarungsempfang in Visionen

In den Apokalypsen geht es um die Zukunft der Welt unter Gottes Führung. Das Wissen um diese Zukunft erwächst aus einer geheimen Offenbarung, meist geschildert als Vision (selten nur als Audition, also als Hörerlebnis).
Die Vision kann gestaltet sein als Traumgesicht, als ekstatische Vision in wachem Zustand oder in Gestalt einer Entrückung. Oft werden stark verschlüsselte Bilder verwendet, die erst durch einen Engel oder in einem Zwiegespräch mit Gott geklärt werden (vgl. z.B. Dan 7).

Auch Zahlensymbolik spielt eine große Rolle: die heilige Zahl 7 (auch ihr Vielfaches: 70, 7000), 12 (mit Bezug auf die 12 Stämme; grundlegend auch auf die Gestirne) oder 31/2 als Hälfte von 7, um eine kurze Frist anzuzeigen (auch verschlüsselt etwa in Offb 11,2.3).nach oben

II. Pseudonyme Abfassung

Ein großer Frommer aus der Vergangenheit Israels wird als Autor vorgestellt (Henoch, Abraham, Mose usw.). Er hat eine Offenbarung empfangen, die sich auf die Endzeit richtet, aber auch einen Überblick über den Geschichtsverlauf bietet. Was als Weissagung künftigen Geschehens erscheint (durch den fiktiven Verfasser), ist in Wahrheit ein Rückblick auf bereits erfolgte Ereignisse (durch den wirklichen Autor): vaticinium ex eventu*.

Es geht dabei nicht nur darum, die Zuverlässigkeit der Vision zu unterstützen. Mit Karlheinz Müller ist eine innere Verbindung zu apokalyptischen Grundgedanken zu erkennen: Die ganze Geschichte ist vom Ende aus zu betrachten. Sie steht unter dem Negativ- Urteil, dass sie nicht zum Heil führt, und dies wird unterstrichen, wenn die Vision nicht nur wirkliche Zukunft, sondern auch die ganze Vergangenheit in den Blick nimmt.

III. Paränesen und Gebete

Mahnungen zum rechten Verhalten und Gebete sind zwei wichtige Stilelemente von Apokalypsen.


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