Bibelstudium
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Juden in der hellenistischen Welt

I. In der Diaspora

II. Attraktivität und Fremdheit

I. In der Diaspora

Das hellenistische Judentum hat sicher einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass sich das Christentum relativ rasch in der hellenistischen Welt ausbreiten konnte. Schon lange Zeit lebten Juden in der griechischsprachigen Welt und versuchten ihren Glauben an die Rahmenbedingungen anzupassen und ihren Glauben mit Hilfe hellenistischen Gedankenguts auszulegen, sodass ein Dialog möglich wurde.

Der Einfluss des Hellenismus auf das Judentum wird in der ägyptischen Diaspora ab Mitte des 3. Jh. vC in der Namensgebung deutlich, später in der Aufnahme griechischer Philosophie (Aristobul, Philo) wie auch im Rückgriff auf literarische Formen und Denkweisen aus dem Hellenismus in der jüdischen Literatur (z.B. in den Büchern Tobit und Kohelet). Besonders die Übersetzung der autoritativen religiösen Überlieferung ins Griechische (die Septuaginta) zeigt griechischen Einfluss – zugleich aber auch das Festhalten an der eigenen Tradition (s. hier zur Literatur).

In neutestamentlicher Zeit sind Juden im ganzen römischen Reich zu finden, besonders stark vertreten in Ägypten und Syrien. Hellenistischer Einfluss ist allerdings nicht auf das Judentum der Diaspora begrenzt, sondern auch in Palästina nachzuweisen.nach oben

II. Attraktivität und Fremdheit

Auf die heidnische Umwelt konnte das Judentum einerseits anziehend wirken, vor allem durch die Verkündigung des einen, unsichtbaren, weltüberlegenen Gottes. So gab es Nichtjuden, die ihr Interesse durch ein Leben im Umkreis der Synagoge dokumentierten (»Gottesfürchtige«); daneben auch solche, die ganz zum Judentum übertraten (»Proselyten«).

Andererseits kam es auch immer wieder zu Spannungen. Die Juden wohnten in den hellenistischen Städten in eigenen Vierteln, in einer »Stadt in der Stadt« und blieben so immer Fremde. Übergriffe der heidnischen Bevölkerung sind bezeugt.


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