Bibelstudium
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1.2 Die Überwindung der Glaubenskrise aufgrund von Erscheinungen

Dass jenes Ende der Jüngerschaft nur vorläufig war, zeigt sich erst einige Zeit nach dem Karfreitag. Die Jünger treten wieder in Jerusalem auf und verkünden: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Die Frage nach Gott, die der Tod Jesu gestellt hatte, wird im Osterglauben beantwortet:

► Gott hat Jesus nicht verflucht, sondern von den Toten auferweckt und in himmlische Machtstellung eingesetzt; vom Himmel her wird Jesus als der Mittler des vollendeten Heils erscheinen.

Dieser Osterglauben gibt Antwort

  • auf die Stellung Gottes zu Jesus und
  • auf die Funktion Jesu in Gottes Heilsplan für die Menschen.

Nur von ihm her ist ein erneutes Auftreten der Jünger Jesu nach dem Karfreitag möglich.

Nach dem Zeugnis des Neuen Testaments kamen die Jünger zum Osterglauben aufgrund von Erscheinungen. Weil Jesus nach seinem Tod am Kreuz seinen Jüngern erschienen ist, kommen diese zum Glauben an seine Auferweckung (zur Erscheinungsterminologie s.u. in 4.4).

Das Geschehen, das die Jünger mit »Erscheinung« bezeichnet haben, führte zur erneuten Sammlung der Jünger und zur Verkündigung ihres neu gewonnenen Glaubens (s. den Verkündigungsauftrag in den Erscheinungsgeschichten Mt 28,16-20; Lk 24,36-53; Joh 20,19-23; s.a. Gal 1,15f).

Der Osterglaube ist aber nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch zentraler Inhalt der urchristlichen Verkündigung. Die Jünger setzen nicht einfach die Verkündigung Jesu fort – auch wenn sie natürlich nicht vergessen, sondern in der Jesustradition weitergegeben wird. Im Mittelpunkt aber steht jetzt die Person Jesu, ihre Bedeutung für die Menschen (prägnant etwa Apg 4,11f; s.a. unten 2.).

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