Bibelstudium
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Epikureer

I. Quellenlage

II. Gottesvorstellung

III. Die Haltung zum Tod

IV. Das »Lustprinzip«

V. Epikureer und Urchristentum

I. Quellenlage

Die Werke Epikurs (341-271/70 v.Chr.) sind weitgehend verloren. Die wichtigste Quelle ist die Darstellung des Diogenes Laertius (3.Jh. n.Chr.): neben biographischen Daten auch drei Briefe, das Testament Epikurs sowie eine Sammlung von 40 Lehrsätzen. Außerdem erhält man Zugang zum Werk Epikurs durch Zitate bei anderen Schriftstellern und Papyrusfunde.

II. Gottesvorstellung

Die Götter (ihre Existenz ist für Epikur nicht zweifelhaft) haben nichts zu tun mit dem Geschehen auf der Erde. In »Zwischenwelten« führen sie ein glückseliges Leben. Die Furcht vor den Göttern ist unbegründet, sie müssen nicht gnädig gestimmt werden durch Gebete und Opfer.

Dennoch haben die Epikureer an einer Verehrung der Götter festgehalten: als Vergegenwärtigung des Ideals eines glückseligen Lebens, unberührt vom Treiben in der Welt.nach oben

III. Die Haltung zum Tod

Vor dem Tod muss sich der Mensch ebenso wenig fürchten wie vor den Göttern. Es erwarten ihn keine Strafen in der Unterwelt, denn ein Fortleben der Seele nach dem Tod gibt es nicht. Die Seele wird materiell gedacht und zerfällt mit dem Körper. »Solange wir sind, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr.« (Diog Laert, VitPhil 10, 125) Auch der vorzeitige Tod ist für Epikur kein Argument gegen diese Sicht, denn entscheidend ist nicht die Dauer des Lebens, sondern dessen Qualität.

IV. Das »Lustprinzip«

Das glückselige Leben verbindet sich für Epikur mit dem Begriff der Lust. Einerseits empfiehlt er ein lustvolles Leben, durchaus sinnlich verstanden, andererseits aber auch Genügsamkeit. Denn es gilt auch die Folgen des Handelns zu bedenken. Das Lustprinzip ist gebunden an Einsicht. Zu meiden sind Lustempfindungen, »sofern uns aus ihnen noch mehr Unannehmlichkeiten erwachsen«. So vertritt Epikur also letztlich eine besonnene Lebensweise. »Auch Brot und Wasser gewähren höchsten Genuss, wenn man sie aus Hunger zu sich nimmt«.nach oben

V. Epikureer und Urchristentum

Berührungspunkte zwischen Urchristentum und epikureischer Philosophie gab es höchstens in der Kritik der Göttermythen. Ansonsten bestehen keine inhaltlichen Analogien. Wenn Paulus in 1Kor 15,32 die Parole zitiert »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot«, könnte dies gegen epikureische Lebenshaltung gerichtet sein (H.-J. Klauck).