Bibelstudium
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3.1 Der Zuspruch der Gottesherrschaft

Die Durchsetzung von Gottes Herrschaft in der Welt beschreibt Jesus als heilvolle, liebende Zuwendung Gottes zu den Menschen, als göttliches Gnadenangebot, das an keine menschliche Vorleistung gebunden ist. Jesus droht nicht, wie Johannes der Täufer, mit dem großen Endgericht Gottes, sondern spricht den bedingungslosen Heilswillen Gottes zu, »dessen Vergebung den schuldverfallenen Menschen vorweg sicher ist, der auch den schlimmsten Sünder schon jetzt seine vergebende Liebe und Gemeinschaft erfahren lassen will« (A. VÖGTLE)

In der Konsequenz dieser Botschaft wendet sich Jesus vor allem den Sündern zu und illustriert in dieser Zusage der Nähe und Gemeinschaft Gottes die Voraussetzungslosigkeit der Liebe Gottes. Entscheidend ist also der theologische Bezug. Es geht primär nicht um Integration sozialer Randgruppen – obwohl dies sicher zu den Konsequenzen der Verkündigung Jesu gehört. Im Vordergrund aber steht eine Botschaft von Gott und dessen Verhältnis zu den Menschen.

  • Nur aus diesem theologischen Bezug heraus ist auch der Anstoß verständlich, den die Pharisäer nach Darstellung der Evangelien an der Gemeinschaft Jesu mit den Sündern nehmen (z.B. Mk 2,15-17).
  • Offensichtlich war die Nähe Jesu zu den Sündern auch charakteristisch für sein Auftreten. In Mt 11,19 (par Lk 7,34) wird eine Bezeichnung Jesu zitiert: »Freund der Zöllner und Sünder«. Dies ist, gerade in der Zusammenstellung mit »Fresser und Weinsäufer«, nicht auf die Gemeinde nach Ostern zurückzuführen, sondern gibt Vorwürfe aus dem Wirken Jesu wieder.

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