Bibelstudium
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4.3 »Nahegekommen ist das Reich Gottes«

Dass das Reich Gottes nahe gekommen sei (wiederum im Perfekt formuliert) steht einerseits in Kontinuität zum erfüllten kairos, insofern die Basileia Gottes Gegenstand der Endzeithoffnung ist (s.o. 2. und 3.). Andererseits besteht eine Spannung, weil zuvor von der Erfüllung die Rede war, es von der Basileia aber heißt, sie sei (nur) nahe gekommen.

Diese Spannung entspricht genau derjenigen, die sich bei dem Überblick über die Kennzeichen der Basileia-Botschaft Jesu gezeigt hat, die Spannung von »schon und noch nicht«. Lässt man beide Aussagen nebeneinander stehen, muss man

  • (1) das Nahekommen der Gottesherrschaft nicht als Hinweis auf die wirkliche und wirksame Gegenwart der Basileia deuten und damit die Bedeutung des Verbs unangemessen dehnen. Anders als in Lk 11,20 ist hier nicht das Gekommensein der Basileia ausgesagt, sondern die Nähe, so dass Raum gelassen wird für den Gedanken der künftigen Vollendung.
  • (2) Andererseits ist dadurch das Moment der Gegenwärtigkeit nicht zurückgedrängt, die Nähe nicht so zu verstehen, dass die Basileia eine zwar bald, aber eben erst künftig begegnende Größe wäre. Dies sichert die Rede vom Erfülltsein der Zeit.

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