Bibelstudium
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1. Die Ansage der Gottesherrschaft als Zentrum von Jesu Botschaft

Zwar gehen die Rekonstruktionen der Botschaft Jesu heute sehr weit auseinander, dennoch besteht im Wesentlichen Einigkeit darüber, dass die Ansage der nahegekommenen Herrschaft bzw. des Reiches Gottes das Zentrum der Verkündigung Jesu ausmacht. Dieses Urteil ergibt sich vor allem aus dem Kriterium der mehrfachen Bezeugung

  • Der Begriff basileia tou theou erscheint sehr häufig als Inhalt der Verkündigung Jesu;
  • er begegnet in verschiedenen Zusammenhängen: in Gleichnissen, in einzelnen Jesusworten, in Äußerungen über das Wunderwirken, in zusammenfassenden Notizen der Evangelisten.

Den Doppelsinn des griechischen Wortes basileia in den Jesus-Traditionen der Evangelien können wir im Deutschen nicht angemessen nachahmen. Es kann nämlich wiedergegeben werden mit Königsherrschaft oder Königreich.

Weil in der theologischen Tradition das dynamische Moment der Herrschaftsausübung lange Zeit vernachlässigt wurde zugunsten einer statischen Vorstellung (Himmelreich), noch dazu meist rein jenseitig gedacht, spricht man heute überwiegend von der Gottesherrschaft. Die Bedeutung »Königreich« ist aber nicht auszuschließen, wird sie doch z.B. in den so genannten »Einlass-Sprüchen« mit ihrer räumlichen Vorstellung auch vorausgesetzt (»in das Gottesreich eingehen«). Um den Doppelsinn offen zu halten, wird vielfach das griechische Wort in Umschrift wiedergegeben und von der Basileia-Botschaft Jesu gesprochen.

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