Bibelstudium
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5.1 Der erzählerische Rahmen

Die Geschichte von der Auferweckungsbotschaft im leeren Grab (16,1-8) ist nicht nur der Abschluss der Passionsgeschichte, sondern auch des MkEv. Die VV. 9-20 sind nachträglich angefügt worden, weil man das Ende des MkEv als unbefriedigend empfand, sicher aufgrund des Vergleichs mit den anderen Evangelien.

Die tragende Rolle als menschliche Akteure spielen die Frauen, die auch als Zeuginnen des Todes Jesu vorgestellt wurden. Abgesehen von Josef von Arimathäa, der freilich nicht ausdrücklich als Jünger Jesu bezeichnet wird, sind sie die einzig verbliebenen der Anhänger Jesu. Sie allein können mit einem Gang zum Grab verbunden werden.

In historischer Hinsicht ist ihr Verhalten in wenigstens dreifacher Hinsicht erstaunlich:

  • die Salbungsabsicht nach der Beerdigung, zumal zwei Tage nach dem Tod, ist unter den klimatischen Bedingungen Palästinas nicht vorstellbar;
  • die Gedankenlosigkeit der Frauen, die recht spät die Schwierigkeit bemerken, die sich für ihren geplanten Gang ins Grab ergibt;
  • die Reaktion der Frauen auf die Botschaft des Engels: Sie schweigen.

Ausgangspunkt der Erzählung ist also höchstwahrscheinlich kein Erlebnis von Jüngerinnen am Sonntag nach dem Tod Jesu. Dafür spricht auch die Zentrierung der Geschichte auf die Botschaft des Engels hin. Wenn es wesentlich darum geht, dass die Kunde von der Auferweckung Jesu laut wird, dann ist auch anzunehmen, dass das Bekenntnis zur Auferweckung Jesu den Ausgangspunkt der Erzählung darstellt.

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