Bibelstudium
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Zeit und Ort der Abfassung

I. Zeit der Abfassung   II. Ort der Abfassung

I. Zeit der Abfassung

In der Forschung ist man sich heute relativ einig, dass das MkEv gegen 70 n. Chr. entstanden sein muss. Mk 13 (die markinische Apokalypse) wird meist als Indiz für die bereits erfolgte (bzw. kurz bevorstehende) Zerstörung des Tempels gelesen.

  • Manchen Autoren sind die Anspielungen auf das Ende Jerusalems zu unspezifisch, um als vaticinium ex eventu gelten zu können. Würde wirklich bereits zurückgeblickt auf die Tempelzerstörung, wäre mit deutlicheren Bezügen zu rechnen.
  • Andere erkennen diese gerade im Bezug auf die »Zerstörung der großen Gebäude«, da die Tempelplattform selbst nicht zerstört wurde.

Ein Plus für die Zeit kurz nach 70 ergibt sich aus einer gattungskritischen Beobachtung: Die Frage der Jünger nach Zeichen und Zeitpunkt des Endes (Mk 13,4) weist in apokalyptischen Schulgesprächen auf die Situation einer enttäuschten Naherwartung (E. Brandenburger) hin. Diese Enttäuschung dürfte im Urchristentum mit dem Ende des Tempels zusammenhängen. nach oben

II. Ort der Abfassung

Es ist kaum möglich, eine sichere Aussage über den Entstehungsort des Markusevangeliums zu treffen. Sicher ist nur, dass der Text außerhalb Palästinas entstanden sein muss, da der Verfasser die Geographie Palästinas äußerst fehlerhaft wiedergibt, außerdem an vielen Stellen jüdische Bräuche und Sitten erklärt und auch Währungen und Begriffe in die griechische Vorstellungswelt überträgt.

Die Argumente, die für Rom als Abfassungsort vorgebracht werden, sind nicht zwingend; genauso aber auch die Überlegungen, die gegen eine solche Lokalisierung sprechen sollen.


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