Bibelstudium
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Der Schluss des Markus-Evangeliums

Das MkEv endete ursprünglich in 16,8. Dafür sprechen mehrere Beobachtungen:

  • Die besten Handschriften (außerdem einige Kirchenväter) bezeugen einen Text, der nur bis zu dieser Stelle reicht.
  • Mt und Lk haben Mk nur bis zu 16,8 gekannt. Danach verarbeiten sie eigenes Material oder Sondertraditionen.
  • Was in den Handschriften als Fortsetzung von 16,8 begegnet, kann nicht ursprünglich sein.

    →16,9-20, der »kanonische Mk-Schluss«, setzt neu ein mit der Auferstehung Jesu am Morgen des ersten Tages der Woche und der Erscheinung vor Maria Magdalena. Es wird nicht die in 16,7 angekündigte Erscheinung erzählt, sondern die Ostertradition aus den anderen Evangelien zusammengefasst.
    →Ein kurzer Mk-Schluss ist in vielen Handschriften mit dem zusätzlichen langen (16,9-20) verbunden.
    →Das Freer-Logion (Einfügung zwischen 16,14 und 16,15) bestätigt die Unsicherheit der Textüberlieferung.

Die erhaltenen Mk-Schlüsse haben keinen anderen ersetzt, der verloren gegangen wäre. 16,8 ist der originale Schluss. Mk lässt so sein Evangelium offen enden und in die Welt der Leser oder Hörer münden.


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