Bibelstudium
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»Evangelium« als literarische Gattung

Das Markusevangelium beginnt mit den Worten »Anfang des Evangeliums Jesu Christi« (1,1).  Nachfolgend wird das öffentliche Wirken Jesu erzählt bis hin zu Tod und Auferweckungsverkündigung. Markus hat also den Begriff »Evangelium« im Vergleich zur paulinischen Verwendung erweitert: auch das Wirken Jesu in Wort und Tat gehört dazu.

Ob Markus sein Werk als »Evangelium« bezeichnen oder nur dessen Inhalt als Frohbotschaft markieren wollte, ist umstritten. In jedem Fall ist in der christlichen Literatur diese Gattungsbezeichnung bald üblich geworden, außerhalb des Christentums ist sie jedoch gänzlich unbekannt. Erscheint die Gattung Evangelium zunächst als Gattung sui generis, so finden sich doch  Bezugspunkte innerhalb der antiken Literatur:

  • Atl Vorgaben zeigen sich insbesondere in den Idealbiographien von Königen und Propheten.
  • Aus der hellenistischen Kultur ist der sog. Bios bekannt. Darunter fallen Philosophenviten sowie Idealbiographien von Königen und Herrschern.

Die hellenistischen Biographien folgen keinem festen Strukturmuster, sondern sind in ihrem Aufbau offen. Vorgaben liefert allerdings die Tradierung des Stoffes, die dem Evangelisten vorliegt: die Passionserzählung, Wunderberichte, Streitgespräche, etc. werden von Markus in ein literarisches Ganzes gefasst.


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