Zur Klassifikation antiker Briefe
I. Nichtliterarische Briefe II. Diplomatische Schreiben III. Literarische Briefe
I. Nichtliterarische Briefe
Diese Gruppe umfasst Briefe, die »reine Gebrauchsliteratur« sind, »ohne Seitenblicke auf die breitere Öffentlichkeit oder die Nachwelt abgefasst, deswegen auch meist auf Papyrus im Original und nicht etwa in Abschrift erhalten« (H.-J. Klauck). Man kann diese Gruppe weiter untergliedern, etwa durch die Unterscheidung in amtliche, Privat- und Geschäftsbriefe.
Es sind auch antike Zeugnisse überliefert, die zwischen verschiedenen Brieftypen unterscheiden und auch Beispielbriefe für den jeweiligen Typ bieten: sogenannte »Briefsteller« wie der des Pseudo-Demetrius. In ihm werden 21 Brieftypen unterschieden, die sich freilich nicht immer leicht voneinander abgrenzen lassen. Beispiele: Freundschaftsbrief, Empfehlungsbrief, Trostbrief, Scheltbrief, Drohbrief, beratender Brief, Bittbrief u.a.m.nach oben
II. Diplomatische Schreiben
Diplomatische Schreiben liegen dann vor, wenn für ihre Publikation und damit auch ihre Bewahrung gesorgt wurde – sei es durch Inschriften oder durch Zitate bei Historikern. Auch in diesem zweiten Fall müssen Abschriften der Briefe erstellt worden sein, auf die man später zurückgreifen konnten.nach oben
III. Literarische Briefe
Sie sind von vornherein auf Veröffentlichung angelegt: Briefsammlungen, die vom Autor selbst oder posthum herausgegeben wurden, auch als poetische Briefe, philosophische Lehrschriften in Briefform, Briefeinlagen in antiken Romanen, Briefromane oder Widmungsbriefe.